München/ Troisdorf, Oktober 2019 – Neue Technologien und Markterfordernisse bestimmen die kurz- und mittelfristigen Trends im Software Engineering. Jutta Eckstein, Eberhard Wolff, Johannes Mainusch, Peter Zimmerer, Michael Stal und Frank Buschmann, alles renommierte Branchen-Experten und Track Chairs der OOP 2020, haben die fünf wichtigsten Entwicklungen in der Software Architektur zusammengestellt. Die OOP-Konferenz ist eine der größten unabhängigen Fachkonferenzen für Software Architektur und findet vom 03.- 07. Februar 2020 im ICM in München statt.


Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) weitet sich aus

Künstliche Intelligenz wird auch im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Es gibt zwei Auswirkungen auf Softwarearchitekturen: Zum einen lassen sich damit Systeme entwerfen, die KI-Methoden nutzen, um autonome Steuerungsaufgaben oder andere intelligente Aufgaben zu übernehmen. Zum anderen erhalten Werkzeuge für das Software Engineering zunehmend KI-Mechanismen, um etwa Softwarearchitektur zu bewerten. Es werden zudem neue Ansätze und Verfahren benötigt, um Systeme und Architekturen mit KI effektiv und effizient zu testen, es wird auch neue Anwendungsfälle zur Nutzung von KI im Testen geben. Aber: Es wird auch etwas Ernüchterung eintreten, da es sich zeigen wird, dass KI nicht die Lösung für jede Problemstellung ist.

Fokus auf ‚Evolutionäre Architekturen‘

In einer schnelllebigen Zeit mit dem Wunsch nach beschleunigten Release-Zyklen müssen Architekturen leicht erweiterbar sein. Es geht in Zukunft weniger darum, Trends zu antizipieren als maximal schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Daher wird das Thema Microservices auch zukünftig die Branche beschäftigen. Allerdings herrscht nach dem Hype bereits eine gewisse Ernüchterung, denn auch mit Microservices lassen sich nicht alle Probleme lösen. Nun gilt es, zu einer sachlichen Bewertung zu kommen und Microservices dort einzusetzen, wo sie sinnvoll sind – und von diesen Szenarien gibt es sicher genügend. Vor diesem Hintergrund lässt sich auch eine gewisse Modul-Renaissance erklären: Microservices haben den Fokus wieder auf die Modularisierung gelenkt. Modularisierung ist die Basis jeder guten Architektur, so dass diese Renaissance sicher positiv zu bewerten ist.

DevOps wird ausgebaut

Kontinuierliches Testing in DevOps wird immer wichtiger, denn durch ein richtig angewandtes shift-left und shift-right kann während des gesamten Lebenszyklus hindurch kontinuierlich getestet werden. Wenn zudem gleichzeitig die Testautomatisierung durch Verwendung von guten Testarchitekturen auf die strategische Ebene gehoben wird, dann wird ein „Continuous Everything“ möglich und Realität! Ebenfalls wichtig: DevOps as a Service! Damit die Zykluszeit bei der Softwareentwicklung deutlich zurückgeht, hilft DevOps die Trennung zwischen Entwicklung und Operations mittels automatisierter Deployment-Pipelines zu überwinden. Dadurch sind schnellere Release- und Wartungszyklen möglich. DevOps as a Service hilft, dass die Administration der Werkzeuge zur Versionsverwaltung, zum Konfigurationsmanagement oder Monitoring nicht zum Alptraum mutiert.

Blockchain gewinnt abseits der Kryptowährungen

Blockchain Technologie wird überall dort einen Siegeszug antreten, wo die Nachvollziehbarkeit von Wertschöpfungsketten elementar wichtig ist und Nachweispflichten gefordert werden. Denn genau hier liegt die Stärke der dezentral aufgebauten Technologie, die in der Lage ist, Vertrauen zwischen verschiedenen Partnern herzustellen. Auch die IOT-Welt wird davon profitieren. Blockchain zählt damit zum Handwerkszeug in der IT der Zukunft. Es sind die Cases abseits der Kryptowährungen, die der Technologie zum Durchbruch verhelfen werden.

Veränderte Zusammenarbeit in weltweit verteilten IT-Teams

Der zunehmende Fachkräftemangel im Bereich der IT wird die Art der Zusammenarbeit in den IT-Teams grundlegend verändern und zu bizarren Marktsituationen überall auf der Welt führen. Aus Mangel an lokalen Experten werden sich IT-Teams immer häufiger international zusammensetzen mit Team-Mitgliedern, die über den gesamten Globus verteilt arbeiten. Unternehmen müssen sich auf ein permanentes On- und Offshoring und sehr volatile Arbeitskräfte einstellen. Für die Softwarearchitektur bedeutet dies, dass verteilte Systeme in der Cloud überall Arbeitsstandard sein werden. Prinzipien verteilter Arbeit werden sich in Unternehmen weiter verbreiten.

Die oben genannten Themen sind Teil des Programms der OOP 2020, die in diesem Jahr unter dem Motto „Into the Unknown“ stehen wird. Hier ist das komplette Programm der 5-tägigen Veranstaltung:

https://www.oop-konferenz.de/oop2020/programm.html

Über die OOP Konferenz

Bereits seit fast 30 Jahren ist die OOP Konferenz in München fester Bestandteil der Software-Engineering Community im deutschsprachigen Raum. Mit mehr als 2.500 erwarteten Teilnehmern, über 200 Experten aus dem In- und Ausland ist die fünftägige OOP inzwischen eine der größten unabhängigen Fachkonferenzen für Software Architecture. Das Themenspektrum ist weit gefächert und bietet neben rein fachlichen Themen wie Software Architecture Maintenance, Product Discovery oder Business Agility auch Platz für kritische Denkanstöße mit gesellschaftsrelevanten IT-Themen wie z.B. Ethik in der IT. Das Programm der Konferenz wird jedes Jahr in enger Zusammenarbeit mit der Software-Engineering Community erstellt. Für die OOP 2020 haben elf Track Chairs gemeinsam mit 95 Reviewern insgesamt 410 Themen-Einreichungen gesichtet und daraus ein Programm aus 170 Vorträgen und Workshops zusammengestellt.

Die OOP 2020 findet vom 03.-07. Februar 2020 im ICM in München statt und adressiert mit ihren Workshops und Vorträgen technische als auch fachliche Experten, Projektleiter und IT-Führungskräfte aus dem Bereich Software Engineering. Die OOP Konferenz ist eine Veranstaltung von SIGS DATACOM.