Wolkig mit Aussicht auf Vorteile – Wie viel Cloud tut meinem System gut?
Viele Systeme wandern in die Cloud. Allerdings ist „in der Cloud sein“ nicht schwarz/weiß. Oft liegt das Optimum dazwischen, anstatt zwanghaft vollständige Cloud-Nativität anzustreben. Dieser Vortrag stellt ein Cloud-Reifegradmodell vor, das in 10 Jahren der Analyse komplexer Softwaresysteme entstanden ist. Das Modell ist speziell zur Bewertung konkreter Systeme entwickelt und hilft in der Praxis dabei, die vielfältigen Motivationen hinter einer Cloud-Migration zu diskutieren, um den besten Grad der Cloud-Nativität für ein System zu bestimmen.
Zielpublikum: Architekten, Manager, Projektleiter, Abteilungsleiter
Voraussetzungen:Interesse an der Zukunftssicherheit von Software
Level: Introductory
Extended Abstract:
Immer mehr Softwaresysteme wandern in die Cloud. Allerdings ist „in der Cloud zu sein“ nicht so schwarz/weiß, wie oft angenommen wird. Tatsächlich durchlaufen Systeme mehrere Stufen auf ihrer Migration von On-Premises-Lösungen hin zu vollständig Cloud-nativen Anwendungen. Für viele Systeme wird das Optimum zwischen Anforderungen und Migrationskosten jedoch tatsächlich in einer dieser früheren Stufen erreicht, anstatt um jeden Preis vollständige Cloud-Nativität anzustreben.
Das ist auch für Architektur und Betrieb unserer internen Plattformen, in denen wir unsere Anwendungen entwickeln, testen und betreiben, maßgeblich.
In diesem Vortrag stelle ich ein Cloud-Reifegradmodell vor, das in über zehn Jahren fundierter Analyse der Zukunftssicherheit komplexer Softwaresysteme mit unseren Kunden entstanden ist. Im Unterschied zu existierenden Ansätzen wie den NIST-Kriterien oder etablierten anderen Reifegradmodellen beleuchtet es insbesondere die Praxisperspektive, d. h. die konkrete Bewertung eines Softwaresystems.
Das Modell hilft dabei, die oft vielfältigen – und manchmal sogar widersprüchlichen – Motivationen hinter einer Cloud-Migration zu diskutieren und zu klären. Denn letztendlich ist Klarheit über die Motive und Anforderungen einer Anwendung die Grundlage, um den optimalen Grad der Cloud-Nativität für ein System zu bestimmen und einen Fahrplan für eine erfolgreiche Cloud-Migration zu erstellen.
Ich zeige einige der wichtigsten Aspekte, auf die man achten sollte, insbesondere in Bezug auf die Architektur der Software, des Technologiestacks, des Quellcodes und des Entwicklungsprozesses. Als wichtiges Take-away dieses Vortrags teile ich auch eine Auswahl bewährter Maßnahmen, die jedem System zugutekommen, unabhängig davon, wo es sich auf seiner Cloud-Reise befindet.
Mitgründer
Florian Deißenböck hat im Bereich Softwarequalität promoviert und ist Mitgründer der CQSE. Als Verantwortlicher des Bereichs Software-Audit untersucht er gewachsene Softwaresysteme in den unterschiedlichsten Branchen und Technologien. Deißenböck spricht regelmäßig auf Konferenzen und wurde auf der International Conference on Program Comprehension 2015 und der International Conference on Software Maintenance and Evolution 2017 mit dem "Most Influential Paper Award" ausgezeichnet.
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