Softwarearchäologie mit KI: vom Scherbenhaufen zum klaren Gesamtbild
Ältere Softwaresysteme enthalten mehr Wissen, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Zwischen unleserlichem Code und fehlender Dokumentation finden sich aber Hinweise, die wir mit Large Language Models, Datenanalyse-Tools, archäologischen Techniken und etwas Neugier freilegen können. Gemeinsam suchen wir nach Mustern und vollziehen Veränderungen nach, um die Architektur, Kultur und Philosophie von Legacy-Systemen besser zu verstehen. Außerdem sehen wir uns an, wie wir dieses Wissen gezielt für die Modernisierung von Altsystemen nutzen können.
Zielpublikum: Softwarearchitekt:innen, Entwickler:innen
Voraussetzungen:Erfahrung mit optimierungsbedürftigen Softwaresystemen
Level: Introductory
Extended Abstract:
Dieser Talk nimmt sich ein Vorbild an der klassischen Archäologie, die aus einzelnen Fragmenten und Spuren Stück für Stück ein verständliches Gesamtbild erarbeitet. Diese Denkweise übertrage ich auf die Analyse alter Softwaresysteme, denn auch im Legacy-Code finden sich Hinweise auf vergangene Entscheidungen, implizite Strukturen und verloren gegangenes Wissen. Wir müssen nur lernen, wie man sie erkennt und richtig einordnet.
Teilnehmende lernen daher, wie sie mit Large Language Models, datengetriebenen Analysen und gezielten archäologischen Techniken systematisch an gewachsene Systeme herangehen können. Statt sich im Detail zu verlieren, geht es darum, Zusammenhänge zu erfassen, Muster sichtbar zu machen und auf dieser Basis später besser passende Entscheidungen zu treffen. Wer mit Altsystemen arbeitet, nimmt aus diesem Talk neue Perspektiven und konkrete Vorgehensweisen mit, um auch im eigenen System tief vergrabene Ideen wiederzuentdecken.
Senior Consultant
Markus Harrer arbeitet seit mehreren Jahren in der Softwareentwicklung und ist vor allem in konservativen Branchen tätig. Als Senior Consultant hilft er, Softwarearchitekturen strategisch und wirtschaftlich sinnvoll zu entwickeln und zu verbessern. Er ist aktiver Mitgestalter in Communities zu den Themen Software Analytics, Softwarearchitektur, Softwaresanierung und Wardley Maps.
KI Fax? oder: Play, Plug, Prozess … ein bisschen Wahrheit über digitale Innovation
Wenn wir „digitale Innovation“ hören, erwarten wir das nächste große Ding – bahnbrechende Ideen, disruptive Technologien, neue Methoden. Warum sind unsere Erwartungen oft so überhöht? Vielleicht, weil wir in „Innovation“ das Kribbeln von Freiheit, Abenteuer, Spielen spüren. Lasst uns da was draus machen, rausgehen und spielen! … Oh, wait: In dieser Keynote geht es um die Realität digitaler Innovation in Organisationen. Wir beleuchten das Spannungsfeld von Spiel und Struktur – weil es spannend ist, und Spannung wollten wir doch … oder?
Zielpublikum: Entscheider:innen, Führungsmenschen, KI, Transformationsselbsthilfegruppen
Voraussetzungen:keine
Level: Introductory
Extended Abstract:
Wir/Unternehmen haben jetzt 42 Jahre Erfahrungen mit Digitalisierung (und Transformation) gesammelt – eigentlich genug Stoff, um Organisationen vorzubereiten, dass die nächste Stufe der Transformation nun da ist: KI. Auch hier wieder das Muster: hohe Erwartungen, Ernüchterung über die (Un-)Fähigkeit der eigenen Organisation und am Ende fragen sich Führungsmenschen, was eigentlich ihr Job ist.
Die Session ist ein Impuls für Entscheider:innen, den Blick auf die eigene Organisation neu zu entwickeln: Der Vortrag zeigt, wie Innovation und Organisation zusammenspielen müssen. Wir machen deutlich, warum IT ein zentraler Treiber für Organisationsdesign ist, und wie Unternehmen die notwendige Anschlussfähigkeit für KI-Transformation schaffen können.
Teilnehmende nehmen mit:
- Ein aufgefrischtes Verständnis, wie „Spiel“ und „Struktur“ gemeinsam Innovation ermöglichen.
- Impulse, wie Organisationsdesin und Führen sich pro-aktiv entwickeln können.
- Warum digitale Innovation etwas anderes ist als „Effizienzsteigerung“.
- Dass Organisation selbst die wichtigste „Infrastruktur für Wirkung“ ist.
Es ist kein Tech-Deep-Dive, sondern eine Leadership-/Organisations-Session, die trotzdem für die OOP-Community relevant ist, weil sie die Brücke schlägt: IT als Spielfeld für Innovation + Organisation.
„Ich mag Zukunft – die hat meist mit Veränderung zu tun.“ Weil Veränderung oft tricky ist, heißen wir so, wie es sich anfühlt: bergan. Anke Nehrenberg hat fundierte Expertise als Organisations- & Managementberaterin und eigene unternehmerische Erfahrung. Veränderung, Organisation & Führung in Unternehmen gestaltet und begleitet sie seit dem letzten Jahrhundert: branchenagnostisch, aber meist in oder mit IT-Organisationen. Stationen und Werdegang dazu hier: https://www.berg-an.com/wir/anke-nehrenberg. bergan nennt das Tangible Tomorrow – die Zukunft greifbar machen. Daneben bringt Anke sich ehrenamtlich ein, u. a. in der Handelskammer Hamburg, dem DIHK, als Beirätin bei dataport und im Chaos Computer Club.