Konflikte und Widerstände intuitiv lösen mit Clean Space
„Embrace Change“ klingt toll. Doch oftmals verursachen Veränderungen im beruflichen Alltag Konflikte und Widerstände. Um Letztere zu klären und intuitiv zu lösen, kann die Methode „Clean Space“ von David Grove (1950-2008) eingesetzt werden. Dabei legt eine Person einzelne Aspekte zum Konflikt/Widerstand im Raum aus. Durch Eintauchen in die eigenen Gedanken, Bewegung im Raum und Betrachten der Aspekte aus unterschiedlichen Perspektiven entstehen neue Erkenntnisse. Wir werden die Methode vorstellen und die Teilnehmer miteinander anwenden lassen.
Maximale Teilnehmendenzahl: 20
Zielpublikum: Alle, für die kreative Lösungen von Konflikten und Widerständen hilfreich sind
Voraussetzungen:Interesse an Entwicklung von Menschen, Teams und Sozialsystemen
Level: Introductory
Extended Abstract:
In Veränderungsprozessen kommt es häufig vor, dass die gewünschte Veränderung nicht mit anderen wichtigen Zielen der betreffenden Person vereinbar ist. Ein Beispiel ist die Befürchtung eines Teammitglieds, dass die Entwicklung eines neuen Prozesses sehr zeitintensiv ist und die ohnehin schon hohe Arbeitsbelastung weiter steigt. Aus Angst vor Konsequenzen werden Probleme jedoch nicht angesprochen, sondern es werden Verständnisfragen gestellt oder rational erklärt, warum etwas nicht möglich ist. Dies kann zu Konflikten und Widerständen führen.
In solchen Fällen ist es empfehlenswert, sich Zeit für eine Reflexion zu nehmen. Zusätzlich zu Fakten und Informationen sind auch Aspekte wie Sicherheit, Emotionen, Vertrauen und Sinn zu berücksichtigen. Die Methode „Clean Space“ unterstützt dabei, die wesentlichen Aspekte herauszuarbeiten und zueinander in Beziehung zu setzen. In der Regel handelt es sich um eine Kombination aus rationalen und intuitiven Aspekten. Der Prozess der Selbst- und Fremdreflexion, der durch räumliche Betrachtung und körperliches Erleben gefördert wird, ermöglicht ein tieferes Verständnis für sich selbst und andere. Dadurch entstehen neue Erkenntnisse und Handlungsoptionen. In der Kommunikation kann man dann weniger auf Fakten und mehr auf emotionale Botschaften setzen, unter Berücksichtigung von Sinn und Vision.
David Grove (1950-2008) hat den Prozess „Clean Space“ genannt, weil der Raum (Space) „rein vom Einfluss“ (clean) der anleitenden Person bleibt. Ziel ist es, die reflektierende Person in der Erforschung ihres Themas und der eigenständigen Entwicklung neuer Erkenntnisse zu begleiten. Ihre Gedanken sollen völlig frei fließen können. Denn Personen, die eigenständig erkennen, was zu tun ist, setzen dies später auch entschlossener um.
„Clean Space“ kann auch mit Gruppen durchgeführt werden. Zum Beispiel kann in einem Konflikt ein Team gemeinsam einen Prozess durchlaufen und dabei durch Offenlegung der einzelnen Aspekte Informationen austauschen. Das unterstützt dabei, die wesentlichen Themen des Konfliktes schnell zu erkennen. Die weitere Bearbeitung der Themen kann dann mit anderen Methoden erfolgen.
Mögliche Take Aways:
- Entdecken, wie der Raum zur Klärung einer Beziehung genutzt werden kann.
- Erarbeitung von Lösungen, ohne Konfliktschilderung oder lange Erklärungen.
- Eigenes Entwicklungspotenzial und neue Handlungsoptionen selbst erkennen können.
- Das Konzept „Clean“ und die Methode „Clean Space“ von David Grove kennenlernen.
Andrea Matt beschäftigt sich seit rund 20 Jahren mit Veränderungsprozessen. Dabei arbeitet die Diplom-Designerin besonders gerne mit Bildern, Metaphern und Räumen. Sie ist Clean-Space-Expertin und hat das Buch zur Methode „Erkenntnisse im Raum“ übersetzt.
Agile Coach, Trainer, Consultant
With 30 years of professional IT background Martin Heider helps teams and organizations to improve their way of working. He is co-initiator of Agile Coach Camp Germany, Play4Agile & Coach Reflection Day and host of Agile Monday in Nuremberg.