SIGS DATACOM Fachinformationen für IT-Professionals

SOFTWARE MEETS BUSINESS:
Die Konferenz für Software-Architektur
03. - 07. Februar 2020, München

Sessionsdetails

Vortrag: Mi 7.2
Datum: Mi, 05.02.2020
Uhrzeit: 11:00 - 11:45
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Orientierung im Unbekannten – Struktur für die Digital Design Konzeption

Uhrzeit: 11:00 - 11:45
Vortrag: Mi 7.2

 

Moderne Vorgehensweisen liefern unzählige Methoden für die Konzeption digitaler Lösungen. Noch verstärkt durch die Realisierungslastigkeit im Agilen erleben wir dadurch eine wachsende Unsicherheit, mit welchen etablierten “Klassikern” und hippen “Newcomern” denn konzipiert werden sollte.
Deshalb haben wir ein dreistufiges Detailgradmodell für Konzeptelemente entwickelt, das es ermöglicht, Mittel und Maß der Konzeption für jedes Vorhaben bewusst zu bestimmen.
Durch diesen Ansatz hoffen wir, Verschwendung zu vermeiden.

Zielpublikum: Digital Designer, Software-Konzepter: Requirements Engineers, Business Analysts, UX-Designer
Voraussetzungen: Methodisches Grundverständnis für Softwarekonzeption
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten

Extended Abstract
Bei der Gestaltung von digitalen Lösungen treffen unzählige Spezialisten mit ihren unterschiedlichen Sicht- und Sprechweisen aufeinander. Dabei agieren sie im Sog zunehmender Geschwindigkeit sowohl bei der Veränderlichkeit von Bedarfen als auch in Produktion und Betrieb (DevOps). Dabei ist und bleibt die kontinuierliche Konzeption das unsichere Terrain, auf dem Stakeholder und Auftragnehmer als “weiche” soziale Wesen sich mit “harter” Technologie konfrontiert sehen.
Um dieses sozio-technische Problem in den Griff zu bekommen, ist es sowohl notwendig, gleichzeitig aus Business-, People- und Technology-Sicht das Problem betrachten, als auch eine designorientierte und eine systemorientierte Denkhaltung im Sinne eines “Hybrid Thinking” zu verbinden.
Durch diese übergreifende Kombination von Denkweisen aus unterschiedlichen Disziplinen ergibt sich eine Fülle von Methoden und Konzeptelementen, die sich teilweise überlappen, teilweise ergänzen, und die insgesamt ein Vielfaches an Möglichkeiten bieten, digitale Lösungen zu konzipieren. Vor allem in der agilen Vorgehenspraxis erleben wir so eine steigende Unsicherheit, was den Einsatz der etablierten “Klassiker” und hippen “Newcomer” angeht.
Deshalb haben wir angelehnt den VUCA-Prime-Ansatz ein Detailgradmodell für Konzepte von digitalen Lösungen entwickelt, das die folgenden drei Stufen definiert:

  1. Überblick (Vision)
    Es werden das Problem und die gesamte digitale Lösung als Ganzes betrachten, um ein grobes inhaltliches Verständnis zu schaffen und inhaltliche Diskussionen zwischen Digital Designer, Fachspezialisten und Management zu ermöglichen.
  2. Einsicht (Understanding)
    Es werden einzelne fachlich zusammenhängende und nutzenstiftende Ausschnitte der Lösung tiefer betrachtet, um wesentliche Konzeptideen zu prüfen und Designentscheidungen zu treffen.
  3. Klarheit (Clarity)
    Es werden einzelne Ausschnitte in einer Detailtiefe betrachtet, die sie für Entwickler programmierbar, für Tester testbar und mit vorher realisierten Lösungsausschnitten integrierbar macht.

Für verschiedenste Konzeptelemente (z.B. Anwendungsfallmodell, User Journey) haben wir beschrieben, welche Informationstiefe sie auf diesen drei Stufen liefern sollten, welche Eigenschaften einzelner Vorhaben welche Stufe notwendig macht und damit implizit auch, welche Fähigkeiten das Konzeptionsteam abhängig von diesen Eigenschaften braucht.
Durch diesen Ansatz hoffen wir, Verschwendung in der Konzeption zu vermeiden und Reibungsverluste in der interdisziplinären Kollaboration zu reduzieren.