Agilität steht ja immer noch ein wenig im Ruf, nur für kleine Softwareteams wirklich gut zu funktionieren. Inzwischen gibt es aber eine Vielzahl von Praxiserfahrungen und nun auch einen Industrie-Standard, wie man den agilen Prozess für hochkomplexe Organisationen von vielen hundert Leuten oder für die Entwicklung von integrierten Systemen aufbauen kann. Diese Systeme sind oft hochkomplex, müssen regulatorische Vorgaben erfüllen und sind durch unterschiedliche Releaserhythmen von Hardware- und Softwarekomponenten geprägt. Für die Entwicklung solcher komplexen Softwaresysteme hat sich das Scaled Agile Framework (SAFe) als Industrie-Standard-Verfahren etabliert. Mit der Version 4.0, die zu Jahresbeginn 2016 veröffentlicht wurde, wurden vor allem Projekterfahrungen in den Verfahrensstandard integriert. Die Erstellung, Dokumentation und Steuerung von Prozessen im skaliert agilen und regulierten Umfeld ist alles andere als trivial. Eine Orchestrierung von mehreren hundert Beteiligten in einer System-Entwicklung muss durch geeignete Maßnahmen unterstützt werden. Es braucht zum Beispiel klare und verständliche Prozesse, welche nachvollziehbar und kontrolliert gelebt werden. Dabei muss sichergestellt sein, dass Prozesse compliant und trotzdem auch effizient gelebt werden können.