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Die Rolle "Evolutionist": Software-Architekturarbeit im Bestand
Ein großer Teil der Software-Entwicklung besteht aus Wartungsarbeit. In Ausbildung und Studium haben wir oft jedoch nur die Neuentwicklung kennengelernt. Überforderung droht, Frust baut sich auf und die Freude an der Software-Entwicklung geht verloren. Das muss nicht sein!
Wir stellen die Rolle "Evolutionist" vor, welche sich auf die qualitativ angemessene Weiterentwicklung bestehender Systeme fokussiert. Wir blicken auf das notwendige Skill- und Mindset sowie erste Praktiken, um mit großen und langlebigen Softwaresystemen zurechtzukommen.
Zielpublikum: Software-Architekt:innen, Entwickler:innen
Voraussetzungen: Erfahrung mit optimierungsbedürftigen Softwaresystemen
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Extended Abstract:
Es ist wahrscheinlich, dass ihr in euren aktuellen Projekten damit beschäftigt seid, ältere Systeme am Leben zu erhalten, zu erweitern und zu aktualisieren. Dies kann zu Unmut, Überforderung und Zweifeln an der Berufswahl führen, da wir in der Ausbildung oft nur das Entwickeln von Neuem gelernt haben.
Für den richtigen Umgang mit Legacy-Systemen ist zuallererst ein spezielles Mindset für uns als Software-Architekt:innen erforderlich: das eines Softwareevolutionisten. Wie bei der Flickschusterei und Archäologie, wo Reparaturen und Nachforschungen wichtig sind, um etwas Altes funktionsfähig zu erhalten oder wichtige Erkenntnisse aus der Vergangenheit zu gewinnen, benötigen wir ähnliche Herangehensweisen bei der Arbeit an Altsystemen. Wir geben euch ein paar Tipps aus der Praxis, um die dafür benötigte Zeit und Energie im stressigen Entwicklungsalltag zu finden.
Wir gehen kurz auf konkrete Praktiken ein, die uns bei dieser Weiterentwicklungsreise unterstützen, wie etwa die Mikado-Methode, bei der wir inkrementell Schritte zur Umstrukturierung von Software vornehmen. Um hier das Big Picture der Evolution nicht aus den Augen zu verlieren, werfen wir einen Blick auf Kommunikationsmethoden größerer Umbauvorhaben mit Quality Views. Mit der iterativen Prozessverbesserung mittels des Popcorn-Flows geben wir euch ein Werkzeug an die Hand, um iterativ passende Vorgehen für eure Verbesserung auszuwählen und aus alten Gewohnheiten auszubrechen.
Wir möchten euch mit diesem Vortrag motivieren, stolz auf eure Arbeit mit Legacy-Systemen zu sein, und euch eure Bedenken bei der Modernisierung eines Systems nehmen. Es gibt viel zu tun, also fangen wir an: Es könnte ja gut werden!
Markus Harrer arbeitet seit mehreren Jahren in der Softwareentwicklung und ist vor allem in konservativen Branchen tätig. Als Senior Consultant hilft er, Softwarearchitekturen strategisch und wirtschaftlich sinnvoll zu entwickeln und zu verbessern. Er ist aktiver Mitgestalter in Communities zu den Themen Software Analytics, Softwarearchitektur, Softwaresanierung und Wardley Maps.
Benjamin Wolf arbeitet als Senior IT Consultant bei INNOQ. Seine Schwerpunkte liegen auf dem Modernisieren von Legacy-Systemen, Architekturdokumentation sowie Architekturberatung und -entwicklung. Dabei richtet er ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklungsprozesse und die Einstellung zu Softwarequalität in Teams.
Benjamin ist Committer im arc42-Projekt, aktives Mitglied im iSAQB e. V. und dort aktuell stellvertretender Vorsitzender des Vereins.
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