KEYNOTES

Keynotes

2023 wird es wieder einen Blick über den Tellerrand mit unseren spannenden Keynotes geben! 

KeyMo 2: OOP, or There and Back Again?
Frank Buschmann and Kevlin Henney

What do the 640K memory limitation and the overlay technology from the 1980s have to do with today's software development? At first glance, nothing at all. Back then, both topics were answers to technical constraints that made developing hardware and software challenging. At a second glance, however, there is very much a connection. We still have many challenges. The numbers and drivers may have changed, but we still have boundaries to confront and overcome.

This keynote reflects in an anecdotal and personal way on the journey that software development has been on over the past decades and the lessons learned along the way: from programming paradigms and languages to software architecture and agility to technologies like the cloud and the edge to topics like business agility and sustainability. There and back again.

Frank Buschmann is a Senior Principal Engineer at Siemens Technology in Munich. His interests are in modern software architecture and development approaches for industrial digitization.

Kevlin Henney is an independent consultant, speaker, writer and trainer. His development interests are in programming, practice and people. He is co-author of two volumes in the ”Pattern-Oriented Software Architecture” series, and editor and contributor for multiple books in the ”97 Things” series. He lives in Bristol and online.

KeyDi 1: Kriminelle finden jede Lücke
Eva Wolfangel

Hauptsache, die Software funktioniert erst mal. Oder wenigstens so ungefähr. Die User:innen werden uns schon auf die Bugs aufmerksam machen. Schnell raus damit, ab auf den Markt. Ok, wenn etwas Zeit ist, schauen wir noch auf die Usability. Dann kann aber wirklich keiner meckern!

Diese Haltung ist verbreitet – und sie führt zu vielen Sicherheitslücken, die Kriminelle als erstes finden und ausnutzen. Security by Design ist keine Worthülse, sondern ein notwendiges Konzept. Wer Sicherheit nicht von Anfang an mitbedenkt, hat verloren. Denn sie lässt sich nicht einfach hinterher implementieren, sondern muss schon im ersten Brainstorming mit konzipiert werden. Dabei ist es besonders wichtig sich zu vergegenwärtigen, wie Kriminelle Lücken aufspüren und wie sie systematisch nach ihnen suchen. Anhand einiger Beispiele aus der Welt der Kriminellen macht Eva Wolfangel deren Denkweise nachvollziehbar und zeigt, wie vernachlässigte Sicherheitsfragen und systematische Denkfehler in der Entwicklung zu großen Problemen führen können. Die gute Nachricht: Wer sich in die Köpfe der Angreifer:innen hineinversetzt, wird künftig bei entsprechenden Denkfehlern hellhörig und hat damit schon den ersten Schritt in Richtung sicherer Systeme gemacht.

Eva Wolfangel ist preisgekrönte Journalistin, Speakerin und Moderatorin. 2019/20 war sie als Knight Science Journalism Fellow am MIT in Boston, USA. 2020 wurde sie mit dem Reporterpreis und dem Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus ausgezeichnet, 2018 zur European Science Journalist of the Year gekürt. Sie schreibt über Themen wie künstliche Intelligenz, virtuelle Realität und Cybersecurity. Als Tech-Journalistin experimentiert sie außerdem mit neuen Formaten in der Virtuellen Realität ebenso wie im Datenjournalismus. Ihr Buch "Ein falscher Klick" über Cybersecurity erschien im November 2022 bei Penguin-Randomhouse.

KeyMi 2: Technikeuphorie: Zwischen Perfektionierung und Überwindung. Zeit für eine kritische Reflexion
Janina Loh

Wir stehen vor großen Herausforderungen – Klimakrise, Artensterben, Krieg, Krankheiten, Hunger, Wassermangel, … – und es gibt eine vermeintlich einfache Lösung: innovative Technologien! Leider ist die Lösung nicht ganz so einfach. Aus diesem Grund ist es an der Zeit, die transhumanistische Begeisterung für Technologien, die eine Verbesserung und Optimierung des Menschen versprechen, kritisch in den Blick zu nehmen. Zunächst gilt es, den Unterschied zwischen Transhumanismus, technologischem und kritischem Posthumanismus zu verstehen. Verschiedene Beispiele zeigen dann, wie Technologien das menschliche Leben bereits heute und umso mehr in Zukunft auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Um diesem Einfluss nicht ausgeliefert zu sein, stelle ich ein Werkzeug zur ethischen Evaluation von Technologien vor.

Janina Loh (geb. Sombetzki) ist Ethiky auf einer Stabsstelle Ethik bei der Stiftung Liebenau in Meckenbeuren am Bodensee. Loh hat an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und von 2009 bis 2013 im Rahmen des von der DFG finanzierten Graduiertenkollegs Verfassung jenseits des Staates: Von der europäischen zur Globalen Rechtsgemeinschaft? promoviert, betreut durch Prof. Volker Gerhardt und Prof. Rahel Jaeggi. Lohs Dissertation Verantwortung als Begriff, Fähigkeit, Aufgabe. Eine Drei-Ebenen-Analyse erschien 2014 bei Springer VS. Nach einem dreijährigen Post-Doc-Aufenthalt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (2013-2016) hat Janina Loh als Universitätsassistenty (Post-Doc) im Bereich Technik- und Medienphilosophie an der Universität Wien gearbeitet (2016-2021). 2018 erschien von Loh die erste deutschsprachige Einführung in den Trans- und Posthumanismus (Junius, 4. Auflage 2023, koreanische Übersetzung 2021). Loh publizierte 2019 eine Einführung in die Roboterethik (Suhrkamp). Lohs viertes Buch / Habilitationsprojekt entwirft eine Kritisch-posthumanistische Ethik der Companionship für die Wissensräume (Arbeitstitel). Zu Janina Lohs engeren Forschungsinteressen zählen neben der Verantwortung, dem Trans- und Posthumanismus und der Roboterethik auch Hannah Arendt, feministische Technikphilosophie, Theorien der Urteilskraft, Nachhaltigkeit (insb. im Zusammenhang mit Lohs Konzept einer kritisch-posthumanistischen Ethik sowie mit Blick auf Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Robotik), Polyamorie sowie Ethik in den Wissenschaften.